LOSLAH.

loslah isch en läbenslange prozäss. bis mer irgendwenn alles loslaht, sogar s läbe sälber.

loslah heisst ned passiv wärde, sondern ehnder aktiv usem süschtem usewäsche, was schtagnazion bringt. i dem sinn isches en zimli dünamische zueschtand.

loslah heisst au ned vergässe, ehnder mit öpisem friede mache. oder mit öperem. mängisch, eventuell, oft sogar SICH SÄLBER.

loslah isch au i üsem körper ganz natürlich verankeret. alli natürliche entgiftigsprozäss sind im ändeffekt es füsischs loslah. es hilft, wenn mer s füsische mitm mentale loslah verbindet. zum biischpiil jedes usschnuufe isch en reinigungsprozäss. schwizze isch es loslah. und anderi körperlichkeite, du gsehsch wo das anegaht (plötzlich mached usdrükk wie ‘schiss druf’ ganz vell sinn).

loslah chan au dur d bewegig unterschtützt wärde. in verbindig mitm schnuufe isch das eigentlich das, womer im yoga die ganz ziit macht. als würmer dur d bewegig usewäsche, was mer nüme brucht oder sich nüme die ganz ziit wett dra hebe / demit beschäftige / sich verdammtnomal drüber ufrege.

anderi sache wo bim loslah hälfed: schreiie. putze. usmischte. alles ufschriibe (mer bringts ja denn au sozäge us sich use ufs papier und hed denn au no die grandiosi möglichkeit, das z verbränne oder z verrisse). luut musig lose und mitsinge. detoxe. gschpräch mit lüüt füehre als wäred sie da, obwohl sies ned sind (und wahrschinlich isch das au besser). würklichi gschpräch mit lüüt füehre wenns da sind.

ich persönlich bruch alli die sache, je nach dem was sich grad abüütet, mängisch au mehreri zäme.

es hilft teilwiis au, eifach nur scho en loslah-pleiilischte z mache, das isch mini noischti, woni füren yogaschtund letscht wuchenänd konzipiert han.

was chani hüt loslah, willis eigentlich nüme bruch?

PS: für die wo am sunntig in zug sind: es video, woni vor zwei wuche mit de Sara Persico gmacht han, wird irgendwenn zwüsche ca 14-18 bimene iivent vo de kunschtpause zeigt, i de i45. (!!!!) und au suscht lohnts sich glaub det ane z gah.


da de momentani schtand vom video:

heimat, ich weiss mer hend kei eifachi beziehig mitenand, aber ich bin der so dankbar, dass ich grad jetzt i dem atelier sii döf i dere schtadt und das schaffe chan, wo ich wett.

geschter hed sich s PROJECT EPHEMERIS gjährt. öper hed mer mal vorgschlage, dass ich mer zu dem alass bier über de chopf kippe sötti (‘weisch, chasch ja i de duschi) und ich han das en üsserscht gueti idee gfunde und sie entschprächend umgsetzt.

au geschter hed d kulturabteilig vo de schwiizer botschaft es träffe organisiert vo allne schwiizer schtipendiante wo grad es atelier in berlin belegged. aso vo de verschiedene kantön. und zwar simmer i de Bildhauerwerkstatt im Kulturwerk des bbk berlin gsi, en offebar einzigartigi inschtituzion wo bildhauer sich es plätzli miete chönd zum schaffe - mit schtei oder metall oder ton und so wiiter.

mer hend üs au gägesiitig vorgschtellt, das findi immer en schwierige momänt, sälbscht vor andere künschtler. z säge, was ich eigentlich genau mach, will mer chans ned so eifach definiere und es isch villsiitiger als ‘tanz’, wo sowieso en kritische begriff isch, will d lüüt meischtens anderi vorschtellige hend vo dem wonich mache, als das wonich mache. d sara hed letscht wuche zu mer gseid, sie gsehchi mich ufedefall als improvisationstänzerin. das hed sicher öpis. (siehe unten) min opa nännt das eifach gymnastik.

au geschter bini i die sogenannti JUICERY. was die lüüt dete für smoothies mached isch alchemie, isch kunscht.

morn reisi uf düsseldorf und denn vo dete uf belgie, wo en anderi yogalehrerin und ich es yoga wuchenänd organisiered, beziehigswiis scho organisiert hend und damals im herbscht hani dänkt gha ‘es isch ja nur es wuchenänd’. jetzt grad dänki ‘ich will da ned weg, ich will kein tag weniger da ha, alsi han uf dem bode, da, woni am morge nach minere yogapraxis eifach diräkt i mim tanzschtudio bin.’

en improvisierte gruess us em atelier:

hüt hani en audischon gha - wahrschinlich öppe die entschpanntischti vo mim läbe bisher. mer isch einzeln iiglade worde und es hed genau füfzäh minute duured. d frau, wo usse am studio vom tanzraum wedding gwartet hed, hed mich inen sarong und fuessglöggli kleidet, mer en bäse (ned en richtige, eher so öpis dekorativs) gäh und mich denn ine gschickt. de künschtler vo de inschtallazion wos drum gange isch und d lüüt vom gropiusbau wo ebe die inschtallazion schtattfinde wird sind sehr nätt gsi. ich han sächs minute lang mitm bäse in slowmoschon riis ufem bode verteilt und denn drü minute gha, zumen weder ufen huufe zrug bäsele. alles sehr langsam, alles sehr rund, alles sehr GÄRDET. und das isch es gsi. danke vell mal, mer mäldet üs und no en schöne tag. es isch ehrlich gseid sehr schpannend gsi, komisch, aber schpannend, will mer absolut presänt sii muss mitm riis und sich sälber.

siti acho bin, bini scho es paar mal im DOCK 11 gsi. das isch es tanzzentrum im prenzlauer berg, mega nöch vo da. und zwar hani GAGA schtunde gno, will erschtens sind die zunere praktische ziit am nomitag und zweitens hani das scho lang nüme so regelmässig chönne mache. GAGA isch en improvisations technik, wo vom Ohad Naharin in israel entwicklet worde isch. er hed dete die wältberüemti Batsheva Dance Company gründet. GAGA isch für alli lüüt. und für tänzer glich interessant, wie für alli andere - im DOCK 11 sind die schtunde au immer voll und sehr durchmischt. es isch en praxis, wos um körperbewusstsii und freiheit und loslah gaht. mer durchläbt verschiedeni schtadie vo bewegigskualitäte und hört nie uf, sich z bewege, chunt inen bewegigsfluss ine, gaht a ort wo mer no nie gsi isch. ein lehrerin letschti wuche hed gseid ‘GAGA is a practice of pleasure and surrender’. en wunderbari art, mit anderne mänsche zäme z sii.

hüt hani usserdem en kollekzion vo text gmacht, wo FOR SARA. heisst, will morn triffi ebe eini, die heisst Sara und mer mached igendöpis zäme, es wird sich zeige, ufedefall hani ihre verschproche gha, dassi au es paar text mitnimme und denn luscht gha, grad en kollekzion drus z mache, will usdruckt hani si sowieso - und sie gsend so schön us. ich liebe mini text, wenns usdruckt sind, oder wies uf minere siite usgsend - alli hend iri gschicht und iri berächtigung.

PS: wenns en text gid vo allne, wo uf minere siite sind, wo du gärn physisch ha wetsch, chasch mer es imeil schriibe mitm datum vom text und dinere adrässe und chunsch denn poscht vo mer über!

PPS: wenn du gärn en überraschigstext wettsch, suech ich eine für dich us und schicken der zue. das isch vorallem luschtig, will du nacher uf minere siite oder uf mim inschtagramakaunt chasch go nacheluege, weles video dezue ghört.

PPPS: de servis hani grad erfunde, er isch drum gratis, fallses usarte würd mit afrage, müsst ich mer überlegge, wiemer das mached mit de briefmarkechoschte.

merssi für d ufmerksamkeit.

SÄLBSCHTREFLEKZION und anderi fraage.

ich han scho sehr früeh agfange tagebuech schriibe, nämlich mit sächsi, wos nonig so fescht schriibe gsi isch, sondern ehnder anderi forme vo stift-uf-papier-mich-sälber-usdrücke. es hed mer ghulfe, will ich scho damals en knall gha, mich vo de wält völlig unverschtande gfühlt und zuegäh au üsserscht dramatischi züüg gha han. gli und während minere ganze melodramatische jugend sind gedicht und gschichte entschtande.

füres wiili hanis verlore gha, s schriibe. denn isch zerscht s tagebuechschriibe und schpöter au s andere schriibe (vorallem sit minere yogauusbildig) zrug zu mer cho. yoga heisst ebe au sälbschtreflekzion. es ghört zu minere tägliche praxis und hilft mer de überblick z bhalte, woni grad bin und a was, es hed sicher au mitm sälbschtschtändig schaffe z tue.
de afang vom jahr, neui läbensfasene und voll- odr noimond sind ziite, wo sich das sehr intensiviere chan.

über was bin ich grad glücklich?
vo was wett ich meh i mim läbe?
was wetti loslah?
wie chanich das woni praktiziere wiiter vertüüfe?
wie gsend mini gedanke us und isch das hilfriich?
uf weli ziel odr projekt fokussier ich mich i de nächschte ziit?
wie läb ich mini kreativität us?
wie chan ich mis potenzial voll usläbe?
und so wiiter… au wie gang ich mit mer, andere mänsche, de wält um?

a täg wie hüt hanich tendänze zur extremischtin mitm tschuurnaling (wie mer uf änglisch so schön seid).

mer bruucht natürlich meh als eis buech, wemmer ich isch.

mer bruucht natürlich meh als eis buech, wemmer ich isch.

es thema, wo mich sit chli meh alseme jahr beschäftigt isch die menschturelli gsundheit und alles drumume. einersiits fasziniert mich die mänschlichi anatomie generell extrem, anderersiits heds sicher au demit z tue, dass min züklus unregelmässig bis unvorhande isch, mer seid dem i de professionelle szene au AMENORRHOE oder uf änglisch AMENORRHEA. wemmer sich so chli i die materie iliist wirds zimli schnell politisch. übersezts zitat us mim lieblingsbuech i dem bereich ‘PERIOD POWER.’ by Masie Hill:

“i ihrem urkomisch akurate text ‘wenn männer menschtruiere chönnted’ vo 1978 schriibt d autorin, aktivischtin und feminischtin, Gloria Steinem, dass wenn männer d periode hättet ‘d menschtruazion zumene beniidenswärte, aageberische, maskuline ivent würdi: männer würded demit agäh wie lang und wie vell.’ und sie würded mit sicherheit es emotschi defür ha.”

und wahrschinlich wäred menschtruazions-produkt gratis oder immerhin stüürbefreit. ich weiss ned wies i de schwiiz genau isch, aber es isch au i weschtliche länder (und vo ärmere länder wemmer da garned rede, det sind die menschtruelle zueschtänd so, dass mer zueschtänd überchund) immerno de fall, dass jungi meitli schueltäg verpassed, will sie kein zuegang zu oder finanzielli möglichkeite für die entschprächende produkt hend und drum dehei bliibed ODR sich so für ihre körper schämed, will d menschtruazion i villne chöpf immerno als öpis gruusigs agseh wird*, öpis womer ned merke sötti, geschweige denn drüber rede ODR sie hend so schwärwiegendi sümptom, dass sie schlicht ned usem bett chömed (nur will das hüfig vorchunt, heissts ned, dasses normal isch und ned sötti ernscht gno wärde). sovell zum thema schonsegliichheit.

*werum d menschtruazion ned gruusig isch: egal vo welem gschlächt du bisch, die erschte nün mönet vo dim mänschliche dasii hesch du i de gebärmuetter vo dim mami verbracht umgäh vo JAWOHL: em gliiche material wo suscht als menschtruazionsbluet abtransportiert wird. fink abaut it, bro.

ufedefall bini geschter denn wedermal uf de inschtagramakaunt @the.vulva.gallery cho (es lohnt sich det mal durezskrole) und ich bin sehr truurig worde, d gschichte vo 19-jährige meitli z läse, wo sich so fürs usgseh vo ihrne üssere genitalie (=vulva) schämed, dass sie s gfühl hend, es wett nie öper ihne körperlich nöch cho, sie seged deswäge ned liebenswärt und sich ernschthaft überlegged, en schönheitsoperazion a ihrne schamlippe vorznäh. es fenomen wo i de letschte jahre schtatistisch gseh offebar zuegnoh hed. es gid also au es gsellschaftlich anerkannts idealbild vo de wiibliche gschlächtsorgan. s patriarchat und d pornoinduschtrie (wo für vell jugendlichi d hauptquälle für ufklärig isch, kän scheiss, hani grad letschti weder gläse) hend üs also tatsächlich scho so wiit, dass sie üs vorschriibed, wie mer intim usgzgseh hend, was okei isch und was ned. keine fragt, was sich guet afüühlt und was ned. (logisch hend sovell mänsche d verbindig zu ihrem körper komplett verlore - ich weiss, vo was ich rede, wemmer yoga unterrichtet, GSEHT MERS. abr das isch es anders thema.)

logisch chamer säge ‘ja, die sind sälber tschuld, dass sie ned gschiider sind und so sache glaubed’. mini frag wär eher, wie chönd mer als gsellschaft das ändere und verantwortig übernäh? will mer chund als junge mänsch sicher ned sälber druf, sich für alles a sim körper z schäme, es isch meischtens so, dass mer unterbewusst so sozialisiert wird. wie chömmer zum biispiel bewusster mit üsere schprach umgah? (und bitte so usdrück wie fotze eifach weglah. es isch ned sonderlich hilfriich, wenn üsi sexualorgan als fluechwort bruucht wärded, merci fürs verschtändnis).

will ich mich agfange han, mit so sache z befasse, isch mer gar nüt anders übrig bliibe, als feministischi gedanke und meinige z ha. und weder d frag, was mer, was ich tue chan? offe drüber rede und schriibe, au wenns unagnähm isch, au wenn mer s gfühl hed, mer gid vill z vill vo sich priis. und mängisch machi au komischi kunscht drübr, wie zum biispiil HÜT.

en blog, en websiite, en instagram akaunt isch - wemmer wett - en ort, womer sich genau so iirichte chan, wiemer wett. und genau drum hanich wahrschinlich vor fascht eme jahr s PROJECT EPHEMERIS agfange, will ich genau das brucht han: en ort wo nur mer ghört und nur mini regle gältet, wonich mache chan, was ich wett und mich a kei gsellschaftlich anerkannti forme halte muss. was au bedütet, dass es paar lüüt mer uf instagram entfollowt sind (es fenomen vo üsem ziitalter).

es isch es projekt wo druf basiert, öpis jede tag z mache, will die sache womer jede tag macht, üebt mer automatisch, mer wird also besser drin. die einzig regle wonich mer gsetzt han isch dasses ebe jede tag passiert UND dass ich mich so wenig wie möglich sälber zensiere. einersiits isches drum sehr persönlich alles, gliichziitig bhalt ich gnueg dischtanz, sodasses mer ned z persönlich wird und gnueg abschtrakt, dass sich anderi mänsche demit identifiziere chönd.

wenn ich dur d EPH öpis glernt han, isches dass d gsellschaft offebar es bedürftnis hed nach dere mänschlichkeit, nach dere art vo verbindig, nach autentizität und nachem nedperfektsii - genau das hed sie au mich glehrt, mich i minere unperfektheit z akzeptiere. videos au z pouschte, wenns ned perfekt sind, wenn ich ned super uusgsehn, wenn de text a dem tag ned de bescht isch woni je gschriibe han, will um das gahts ned. ich mach das, was de momänt und d inspirazion grad vo mer verlanged - will villicht musses genau so öper a dem tag gseh.

es gid no ganz vell anderi sache zu de EPH z säge, aber es isch scho schpat und min hauptpunkt hüt wär eigentlich gsi: ich han ändlich mini I PERFROM siite abdeiited. häv a luuk if ju wont (OMG wie krass chamer de schwiizer i sich usehänke, JULIA?!)

ich bin also acho.

und wie immer wenn mer amene neue ort achunt, bruuchts es ziitli, bis mer sich wohlig fühlt. will ich i de vergangene jahr sehr oft irgendwo zum wohne neu acho bin, hani äxtra iiplant, dassi mich denn die erste täg, sprich friitig bis hüt, ebe hauptsächlich mitem acho beschäftige. jetzt hend all mini besitztümer ihre platz gfunde, ich han usegfunde, wele löffel und weles schüsseli dassi guet find zum bruuche und alli wichtige grundläbens- und putzmittel wo i min huushalt ghöred sind vorhande. (abgseh devo, dassi im atelier acho bin, chamer i dere stadt glaub jahrelang demit fülle, azcho, will sie isch so volle vo allem.)

es isch en wohltat. en ort z ha, ganz für mich elei. ziit z haa zum sache fertig dänke. ruum z ha zum mich bewege, zum musig luut ablah. und tatsächlich fühlt sich de ruum, s atelier also, sehr sicher und guet ah.

hüt hani s erst mal sit minere chnüüoperazion im mai weder so richtig sogenannts floorwork gmacht - ich han zwar scho im herbst weder agfange regelmässig is tanze z gah, aber han halt nie es studio ganz für mich elei gha, zum usprobiere, was eigentlich scho alles weder gaht. ich han chli bedänke gha, öb de bode vom atelier ächt z hert oder so isch, aber er eignet sich #verKudammtGUET, isch nämlich agnähm vo de oberflächi her und isch sozäge gleitfähig.

floorwork isch, wenn mer ziitgenössische tänzer so komisch ufem bode umenand rolled, beziehigswiis mitem bode schaffed, es isch en technik für sich oder inzwüsche eigentlich villi technike für sich. voreme ziitli hed mini schwöschter das mal mit mer mitgmacht und richtigerwiis bemerkt “ich han gar ned gwüsst, dass mer s über de bode rolle so kompliziert mache chan”. mis hütige #PROJECTEPHEMERIS post zeigt aasatzwiis, was mer sich drunder vorstelle chan (bitte ned z fescht beurteile, wie gseid es isch s erscht mal sit langem gsi und usserdem impro…).