dokumentiert.

das jahr, hani dänkt, wirds i villne sache klarheit gäh. + offebar isch klarheit en prozäss, will zum ufruume döf mer zerscht mal alles fürehole wo ufgruumt wärde söll. so bringt s 24i alles nomal uf de tisch, holt alles füre wo de klarheit im wäg schtaht, wo ned verarbeitet / abgschlosse / verschtande / ufgruumt wordenisch. das isch, wenns mal vrbii isch, wärt- + sinnvoll, während em prozäss sehr aschträngend. desillusionierig isch super, tued aber au richtig weh. es chömed sache use, wo eigentlich gar niemert gseh wett, gliichziitig weiss ja au keine, was mer no glaube söll, wenn alles au künschtlich sii chönnt.

nachdem mis unterbewusstsii + bewusstsii sit mehrere mönet defür sorged, dass ich situazione ändlich klar gsehne + ich trozdem immerno s gfühl han, ich lahn gwüssi sache ned a mich ane wos eigentlich no z kläre / loszlah gäbti + mich blokiered, fasch als würd öpis unter de oberflächi ufe welle, aber s ned ganz schaffe (vllt isch das au eifach en mänschliche duurzuestand, mer wird ja nie alli sini schatte känne), isch au grad de zytpunkt cho, materiell mini gsamt chindheit + jugend uszmischte, z sortiere, ufzruume. heisst: alles fürehole. alli tagebüecher, alli gschichte, text, gedicht. abem momänt woni han chönne schriibe, hani das fascht obsessiv gmacht. alli fotis, videos vo tanzuffüehrige, artikel i de präss. projekt, meh alsi im chopf gha han. alli poschtcharte und briefe woni übercho han - abem momänt woni han chönne schriibe, hani au grosszügig briefe + charte verschickt, was logischerwiis au zu villne antworte gfüehrt hed. villi büecher, vo villne hani mi trännt, schmärzlich. die paar kostüm, woni unmöglich wegtue chan. s schwierigschte zum loslah sind all mini alte ballettschläppli gsi, die us minere chindheit + jugend hani alli no gsammlet gha. sie züüged vo all dene schtunde im tanzschtudio, vo dem klare traum wonich verfolgt han.

sehr en schtränge prozäss, aber au schön, willi au han chönne gseh, wie kreativ ich als chind gsi bin, wie produktiv, wenn ich mer öpis in chopf gsetzt han - obwohl ich mich zu dem zytpunkt nie als kreativ bezeichnet hätti, ich han eifach ned anderscht chönne. + ich han mich ned beirre lah vo irritierte blick, unverständnis / überforderig vo erwachsnige will ich ned ihrere idee vo mer / überhaupt em mänschliche dasii (“das macht MER so + so”) entsproche han. (ich merke grad, dass ich inkonsequänt bin, mit de schriibwiis vo sp / schp bzw st / scht - aber ich han au grad kei energie, mich a mim perfekzionismus abzarbeite, sry.)

de prozäss hed au frage ufgworfe.

wenn hanich ufghört träume / odr a mini träum z glaube? isches eifach so, dass erwachse sii heisst, dass s alltägliche läbe so vell chraft choschted, dass lüüt wie ich kei energie meh hend für träum, will s überläbe scho so vill abverlangt. das hed sich i de letschte paar jahr i de verschiedenschte situazione immr wedr als thema zeigt. ich mag mich nüm bewiise, ich mag nüm irgendöper devo überzüüge, dass ich wärtvoll, gnueg guet, liebenswärt bin / odr dass mini art z sii, z dänke, z fühle en berächtigung uf dere wält hed.

wenn hanich ufghört z vertraue? anderne mänsche + ufs läbe sälber. es isch doch truurig, dass ich mit mänsche erfahrige gmacht han, wo mis närvesüschtem drus gfolgered hed: anderne mänsche vertraue isch ned sicher. gliichzytig (gliichziitig / gliichzytig?) chamer villne mänsche ihri verhaltenswiis ned mal unbedingt vorwerfe, sie hends ned anderscht glernt, funkzioniered i muschter wos sälber ned gsend - tragisch. sälbschtreflekzion isch ned sälbschtverständlich + mer chan niemert dezue zwinge, be sich sälber anezluege. ich han ufghört, höre immr wedr ufs noie uf, uf blindi fläck hiizwiise wo ned denah gfragt wird (+ natürlich hanich au mini eignige.. ). gheie au immr wedr dri, machs trozdem, was nachher nie gschiid isch. es paar lekzione wederholed sich regelmässig im läbe, nur ufere noie ebeni vo dere schpirale.

nachem dureschaffe vo all dene sache, wunderets mich au gar nüme, wie ich dezue chume täglich s PROJECT EPHEMERIS wiiter z füehre. sehr früeh hed sich das extreme bedürfnis zeigt, s läbe z dokumentiere + über schrift, bild, bewegig z verarbeite - en umgang demit z finde. sehr früeh hanich immer weder phase gha, woni jede tag tagebuech gschriibe han, als chind sehr simpel (was passiert isch, wie s wätter gsi isch), denn isch s schriibe zuenehmend de ort worde, wo mini wahrnehmig, gfühl, innewält platz gfunde hed näbem tanze. s gliiche zeigt sich au i villne briefwächsel + woni en fotiapparat übercho han, hani probiert, au bildlich alles z dokumentiere - va mänsche wie sie sind, wenn sie ned wüssed, dass sie fotografiert wärded, drum ändlos vill unscharfi, verrütteti fotis vo mine gschwüsterti.

es fühlt sich sehr verletzlich ah, das z teile: es isch fascht als wär s exessive dokumentiere de bewiis für mini existänz. + de versuech, überhaupt irgenden sinn im mänschliche dasii z gsee. wenn öpis usdrückt wird, findets en form usserhalb vo eim sälber, was einersiits macht, dass mers besser gseet, anderersiits hilfts va, wenn sich alles immer nach so vill, so riisig, so tüüf afühlt, sobald ich mit de wält in kontakt chume, bzw mich uf d wält iilahne. + wem chamer das zuemuete wenn ned de kunscht?

+ zeigt sich geschichtlich gsee ned au im kollektiv, dass, je besseri dokumentazionsmöglichkeite üs zur verfüegig schtönd, desto besässener wird alles feschtghalte? was im ändeffekt en illusion isch - alles isch vergänglich, das wird vllt nie ned weh tue, aber d akzeptanz devo wird eventuell zuenähmend liechter, wemmer sich dem prozäss schtellt.

da es paar iidrück vo usdrück ..

sport / ferie.

geschter isch de letschti tag vor de sportferie im TanzAtelier gsi. sit ich det unterrichte, gids das weder: schuelferie, semester, es schueljahr.

die erschte paar wuche vo dem jahr mit mine tanzchind sind schnell + intensiv vrbii gange. mer hend eindimensionali richtige nach Methodik Stefi Schmid entdeckt, verkörperet, untersuecht.

i de bsuechswuche hemmer stolz döffe zeige, wasmer das schueljahr alles glernt hend. ich ufedefall bin stolz gsi, wies vo usse gwirkt hed, chani ned beurteile.

+ natürlich hemmer mit bewegig experimentiert, bewegendi momänt + d freud am tanze teilt.

uf dem bild da gseht mer en oktaeder - de Laban (begründer vo de bewegigsanalüse + wichtigi figur für was nacher de zytgenössischi tanz wordenisch) hed die heiligi geometrie, aso platonischi körper gnutzt zum richtige im körper beschriibe, zimli genial.

hüt morge früeh hani mi uf de wäg an bodesee gmacht für es wiiters presänzmodul im ONE of a KIND programm vo de Stefi Schmid.

es isch scho s dritte mal da, drum ischs eifach gsi zum acho, es isch ned so gross, mer chan alles z fuess mache, s städtli isch härzig. ich bin äxtra hüt früeh cho, dassi am nomitag zyt han, zum is kafi sitze, so züüg wie jetzt de text schriibe, luege was chund.

die gägend isch en interessanti schnittstell zwüsche de schwiiz + dütschland. d sprach ischen luschtigi mischig, d kultur au.

für de erschti tag morn heds huusufgabe gäh: en lekzion vorbereite. ich mache öpis zum thema riichwiiti (wiit-äng), han es paar sache die wuche mit mine tanzchind au scho usprobiert, trotzdem bini ned sicher, wie vorbereitet dassi tatsächlich bin.

thema riichwiiti

übergäng sind de momänt woni die konstant veränderig, d vergänglichkeit bsunders starch wahrnimme, mit es bizli wehmuet, au wenni weiss, es gaht i die richtig richtig (odr chame das überhaupt je wüki wüsse?)

füfi + en wuche.

letschte sunntig, aso morn vorere wuche isch PROJECT EPHEMERIS füfi worde. mer cha sich sälber usrächne wie vill täg das sind. ich bin es wuchenänd i mini text itaucht, han mich drin verlore + weder gfunde. bin jede text duregange, han d reinschrift, sprich s buech uf de neuschti stand bracht + zytgliich en selektion vo text zämegstellt, wo für die zyt wichtig sii chönnted. am schluss sind irgendwie genau 111 text zämecho. die hani als pdf es paar lüüt persönlich verschickt, mer chans aber da au sälber abelade: 111 text .

wär die arbet es chind (was sie gfühlt au isch), wär sie wahrschinlich im erschte kindsgi, das isch scho chli krass, wenni mit chind i dem alter tanze + miterläbe döf, wie gross die scho sind.

öper hed mich gfragt, was nach füf jahr mis fazit isch? .. villicht dass jede tag anderscht isch, wemmer druf achtet. villicht dass s läbe immr weder neui frage ufwirft, wo möglicherwiis kei absoluti antwort hend. obwohl d praxis automatisiert isch, gfindi jede tag weder ufs neue use, was grad relevant isch, wie sich das im körper usdrückt + au wie sich d form subtil tag für tag veränderet - nur scho will ich mich jede momänt vo dem läbe verändere, en tatsach wo mängisch schmärzhaft wahr isch. s läbe isch en ständige prozäss.

es gid mer halt z wüsse, dass ich uf die wält vertraue chan. aso ned die allgemeini wält, sondern d wält woni mit dem projekt, mit dere praxis erschaffe. es gid lüüt wo sit längerem sehr regelmässig mitchömed, mitlised, mitlueged, mitdänked, was en riise erfolg isch. vor allem, will ich nie d absicht gha han odr mich hät traut devo z träume, dass es so gross, wichtig + wärtgschätzt odr überhaupt gseh wird.

au a sehr dunkle täg s liecht vo dere arbet wiiterzträge heisst eifach: au wenns grad schlimm isch, hanich achtig vor mine wärt, mim innere kompass + weiss, dass es hüt sii dörf, wases halt isch + es isch gnueg. gedankeagebot a dere stell: wenn öpis gfühlt s ändi vo de wält isch, mich brutal useforderet, emozional uf d chnüü zwingt: wie chanich ned trotzdem zum sälbstusdruck, sondern MIT DEM zum sälbstusdruck finde? was chanich drus mache, wele aspäkt vom mänsch sii gids da z belüüchte? meischtens ischs nacher besser, will i öpis umgformt, umgsetzt.

vor öppe drü jahr hed mich mal öper gfragt: wie vill täg hesch usglah? d antwort damals wie hüt isch: keine. wills das als option schlicht ned gid. solangi das mach, machis jede tag odr suscht machis nüm odr es chund inen anderi form. aber ich bin ja erscht am afang + no lang ned odr villicht nie fertig.

los(g)lah. will für was?

LOSLAH - sones brutal riisigs + immr weder uftauchends thema. wie mini momentan SEHR wichtigi lehrerin/mentorin stefi schmid schlau gseid hed: “soll ich los, oder soll ich’s lassen?”.

gfühlt isch bis nächscht wuche no en gueti zyt zum loslah, odr villicht wird sich das au durs ganze jahr durezieh, wer weiss. in letschter zyt hani zum biispiil losglah: mis konto be mailchimp, vo wo ich amigs d newsletter us gschriibe han. hani eh sit ewige zyte nüme gmacht, will für was? plus es isch so unübersichtlich gsi. denn au: kontäkt uf mim telefon woni eh ned luscht han zum in kontakt sii, wie au lüüt uf soziale medie woni us höflichkeit odr gar keim grund gfolgt bin, will für was?

isch es ned unglaublich asträngend, wie kompliziert alles isch, wie vell kontos, passwörter, logins ein einzige mänsch hützutags betreue muss?

wie chömmer d wält weder eifacher, simpler, klarer mache? was bringt üs die unmasse vo informazion wo umenand schwirrt, üs täglich is gsicht + um d ohre schlaht, so gigantisch isch, dass alles en breii us isch-das-relevant isch, wo undifferenzierbar worde isch, unmöglich z verdaue. da chönd die informazione no so guet sii, wemmer sie gar ned gseht, geschweige denn d kapazität hed, sie z verarbeite + integriere, bringeds niemertem öpis.

no öpis zum loslah, schmärzlich + wahr: damit öpis losglah wärde chan, musses zerscht akzeptiert wärde. s gägeteil devo wär verlügnig. wemmer öpis verlügnet, isch mer im widerstand, wases blokiert, folglich chans ned losglah wärde. hed au nie öper gseid, loslah isch eifach (aso ich ufedefall ned).

frage frage nüt als frage.

s noie kaländerjahr isch no jung + s alte nonig ganz losglah - so fühlts sich ufedefall im kollektiv ah. mer hend üs voreme jahr alli friede gwünscht (aso offebar ned ganz alli). global hed das ned klappt, die wichtig frag isch: wie fescht binich mit mer sälber im friede, was chanich defür tue? jede tag weder ufs noie (will i dem bereich chani wenigschtens probiere öpis z bewirke). churzes gedanke experimänt: gömmer devo us, dass mer üs alli einig sind, dass chrieg sich für üs ned wüki lohnt (s. geschichte). solang abr no waffe produziert wärded, wärded sie defür bruucht, gwalt uszüebe. werum produziert d mänschheit waffe zum sich sälber z schade? werum entscheidemer ned eifach kollektiv, dass kei waffe meh produziert wärded? ich verstahn das ned. + werum wett öper es land erobere woner grad so zerstört hed, dassmer eh nüt meh demit mache chan? was mich grad no zunere andere frag füehrt: was nehme mer üs use, z dänke, dass s land, d ärde, d wält üs ghört, mer drüber entscheide chönd? … wenn ich z fescht über d mänschheit nachedänke, findis zuenehmend ussichtslos. ich probier min fokus immr weder det anezfüehre, wonich d wält es bizli besser mache chan. vllt chömmer das alli nochli meh probiere?

hüt morge binich am drü ufgwacht + mis unterbewusstsii hed mer zwei stund lang vor auge gfüehrt mit wellne gschichte, ort, mänsche ich offebar mit mer nonig friede gschlosse han. + genau um das gahts immer weder: chanich das loslah? chanich de ort, wo mal mis dehei gsi isch loslah + ANÄH, dasser das niemeh sii wird. d zyt läbt sich ab, nüt bliibt für immr. es gaht ned ums vergässe, ned mal unbedingt drum, öpis wo ned oke gsi isch, oke z finde, sondern um s akzeptiere, dasses vrbii isch, es sich ned lohnt no dra z hange, d emozione abflüsse döfed.

au immr weder loslah döfemer: alti versione vo üs sälber womer schlicht nüm sind (hoffentlich). d existänz isch en konstanti veränderig. radikal gseh isch sogar jedi bewegig en veränderig. + ja, mängisch tued das weh, dass alles so vergänglich isch. anderersiits ischs au unerträglich wenn s wachstum stoppt, wenn alles stagniert.

mänsch sii heisst, mänschlich z sii. zu dem ghört au, dass de unändlich tüüfi see vom unterbewusstsii immr weder schatte-theme a d oberflächi spüelt, womer denn döfed wahrnäh “ah oke, da hani offebar no öpis zum loslah / integriere / anäh / neutralisiere”. odr au: “ah, das chani nonig so guet.”

wo isch de richtig ort für mich? wer sind die richtige mänsche für mich? was isch en förderlichi umwält?

das sind grad zentrali frage. wie au: was muess gah, dass ich die obestehende frage chan beantworte?

frag die richtige frage, will denn weisch immerhin, nach wasfürere antwort dassd suechsch + wirsch sie mit grösserer wahrschiinlichkeit erkänne, wennd sie gsehsch.

zu sich cho.

wien. en stadt wo sich immr weder dur mini gschicht gflochte hed. öb als durchreise ort odr wie das jahr für ImPulsTanz. vor zäh jahr bini s erscht mal a das tanz ereignis. vor füf jahr s letscht mal - damals für die ganze füf wuche als teil vom atlas programm.

en teil vo mer erinneret sich, erkännt sich i dem kontext weder. ganz vill sache sind au anderscht. de körper isch en ständige prozäss.

wo ich früehner sehr gärn is zentrum bin, findis jezt fascht unerträglich dur all die masse vo lüüt und fahrende sache dure, bis mer mal irgendwo isch. ok ich han das mal au käs velo, mache alles z fuess. defür bini vllt nöcher a mim zentrum ..

au folgendi erkänntnis: s ganzheitliche süschtem mänsch brucht zyt und ruum, informazion z verarbeite und z integriere. und eigentlich au rueh, die wird immr choschtbarer will üsi wält gliichzytig immr lüüter und ned uf die schöni art, sondern uf die sehr unschöni art. mer muss sich müeh gäh zu sich z cho, es isch scho lang kei sälbschtverständlichkeit meh.

ich han eigentlich nüt usem klassische reisefüehrer gseh, ussert de naschmarkt be strömendem räge, kei schöni sach - au: simmer ned über d zyt hinweg, wo marktschreier s rächt hend eim möglichscht blöd azmache, dassme schtah bliibt? defür hani die gägend woni wohne und s feschtival i de nöchi isch, gseh. d hüüser im jugendschtil, d mänsche usem oschte. die einte schtrasse sehr schön, die einte renovazionsbedürftig, uniiladend, unfründlich.

hüt bini schtatt id schtadt, will mer die wand vo lärm abglöscht hed, dur de lokali märt und weder zrug gloffe, sizze jezt elei ime hinterhofgarte vome kafi/yogaort. das hani zum glück grad am wuchenänd woni cho bin entdeckt.

im tanz chund mer nie anen ändpunkt, d forschig im und am körper in bewegig gaht immr wiiter, will ich immr wiiter gahn. mer hed s gfühl mer isch mit sich verbunde und merkt: woou, das chan ja no vill tüüfer gah, da gaht no meh. ich hoffe, dass das nie vrbii gaht, ned i zäh, zwänzg odr drissg jahr.

fascht vrbii.

s jahr 2022 isch fascht vrbii. zyt zum loslah und ich weiss gar ned so genau, was das jetzt isch woni sött loslah. irgendwenn bini troz allgemeiner planlosigkeit und mim höche alter zrug i mis elterehuus, will ich kei energie meh gha han, zum öpis (aso s läbe) vorwärz z schiebe ohni dasses irgendeswo anegaht. denn isch d zyt plözlich immr schneller vergange. ich han zerscht sehr vill yoga und denn sehr sehr vill chindertanz und chinderballett unterrichtet. usem nüt bini zmizt im läbe gstande und han alles gmacht, wasmer so macht. jezt sizi am ässtisch vorem chrischtbaum und bin mer nüm sicher wer ich bin und i welli richtig ich loslaufe söll, alles was gsi isch, isch mer surreal. was jezt als nächschts chunt odr sött cho isch mer unklar. d frag öb ich denn jezt da bliibe odr ned chunt oft und ich han kei richtigi antwort. und alli hend natürlich ratschläg womer ned denah gfragt hed, ratschläg, was für mich doch am beschte wär. meischtens bewirkt das vorallem, dass ich denn ablokke, mit dere person nüme wett rede und mich sälber en momänt nüm ghöre, will ah ja, ich chan mich sälte abgränze, villicht ischs offesichtlich.

fürs neue jahr wünsch ich mer friede. i mim chopf, i mim süschtem, uf de ganze wält. ich glaub, mer hättets bitter nötig. de schpringendi punkt isch, dass friede im innere be sich afaht und erscht denn chamer au mitm usse friede gfinde. das merkt mer aber nur, wenn mer überhaupt is innere inelost, was i de hütige wält en bewusste entscheid für arbet a und mit sich isch und sicher ned eifach, also ich zumindescht finds ned eifach, mer verlüürt sich so schnell (im usse).

es zieht mich a villi ort und gliichzytig weissi ned woni je d chraft hernäh sötti, nomal z zügle, nomal mini koffere z pakke, nomal es neus dihei ufbaue. i de letschte elf jahr hanich das über füfzäh mal gmacht, bi füfzäh hani ufedefall jezt grad ufghört zelle, wills mich vom zelle scho ermüedet hed.

ich wünsch mer klarheit für mich, min wäg, üsi luft.

ich wünsch mer lüüt um mich ume wo tschegged, dass ich ned so guet drinne bin, mini gränze z wahre, schtatt dass sie das (unterbewusst) usnützed. es langt mer langsam mit dene lüüt.

ich wünsch mer, dass ich mich i mim körper wohl fühle unds für mich en sichere ort vom iichehre isch.

und ich würd gärn weder meh tanze, so richtig, mit em gfühl, dass ich das chan und ruum inäh dörf, schtatt mich z verschtekke.

uf das mini websiite weder min ort wird und ich nüme s gfühl ha muss, ich muss angscht ha, dass lüüt dadruf chömed, wos mit mer ned guet meined und mer denn ihri beschissene kommentär schicked.

ah ja, liebi egsischtänzangscht, du döftisch jezt langsam gah, schtarche uftritt, aber ich bruuch dich eich nüme. merci fürs verschtändnis.

planlos.

ich bin weder uf de insle, scho länger, planlos wie eh und je. wonich letschte septämber daane cho bin, binich devo grännt, han welle verschwinde und anen ort wo niemert weiss wonich bin. jetzt bini da, willich eifach nüt bessers gwüsst han und da es chliises dehei han woni relativ eifach han chönne druf zrug cho. vor fascht zwei wuche bini drissgi worde und erschtens hanich eifach ned dänkt, dass mer das passiert, zweitens hanich mer früehner immer dänkt, dass ich denn zu dem zytpunkt mis läbe wenigschtens aasatzwiis im griff han. jetzt stahni mit weniger denn je da. gfühlt.

das jahr isch bisher instabil gsi. persönlich wie au global. die erschte drü mönet bini in berlin gsi, angschterfüllt, denn isch au no de chrieg usbroche woni inzwüsche nüme mitverfolge, es bringt ja au nüt. denn bini i d heimat, denn bini da uf d insle cho, denn bini zwei wuche in italie imene wörkschop gsi, wo mich dra erinneret hed, wer ich eigentlich bin und dass ich anderi tänzer um mich ume bruche, denn bini dahii zrug cho. ich bin da und es isch schön, gliichzytig wetti hei und weiss ned wo das isch.

ich stah jede tag uf und schriibe, praktziere, gang meischtens i mis studio im fitness i de nöchi, mach mis video, sitze am meer ufeme schtei und lise oder schriibe tagebuech und bin au suscht nöch am wasser baut. min körper seid mer alles. d ekzem sind immer nonig verheilt, mini ganz rächt siite isch verspannt und ich fühl mich verschlakt, wenn das es wort isch. ich dänk as heigah und mich i mim elterehuus verschanze, will det fühli mi sicher. denn chunt mer i sinn dassi jetzt z alt bin zum det weder izieh und dassi d sunne und s meer ned wett verlah. dass mer schlächt wird, wenni a d priise vo de öv i de schwiiz dänke. dassi beschlosse han bis im auguscht da z bliibe und isch ja au blöd, die ganz nahrigsergänzigsmittelrazion woni genau für die zyt debie han weder mithei z schleppe, usserdem hani en schture chopf wie min opa wos im momänt gar ned guet gaht, was söll mer säge, s läbe isch vergänglich, vergaht sich, vergaht mer zwüsche de händ und die eignig mänschlichkeit wird eim schmärzhaft bewusst.

drüjährig.

hüt isch de dritti geburtstag vom PROJECT EPHEMERIS. mer sind weder inere künschtlerresidänz, dasmal für drü mönet + mit koatsching. früehner odr schpöter muss die arbet sich jetz denn inen form überträge wosie mich es bizli treid, will ich weiss ned wie lang ich das no so wiitr mache chan, gliichzytig nimmts zuenähmend meh + ernschtere ruum ii.

es isch s drittmal in folge woni für januar, februar, merz in berlin bin + weder isch korona omnipresänt. ich wetts gar ned negativ odr positiv wärte, will es isch eifach wies isch, jetzt halt grad omikron. ich han die schtadt eigentlich gar ned vermisst, abr es isch oke da z sii, meh oke alsi befürchtet han. usserdem bini für d arbet, wäg dere residänz da, ned wäg de schtadt.

solangis mit mer sälber guet han, isch alles andere überläbbar + im ändeffekt wemmer ja alli eifach irgendwie dur das läbe cho + probiere en art sinn i allem z gseh. de sinn liit im momänt, das verschtömmer meischtens ned, aber wemmers für en churze augeblick wüki ganz verschtah chan, weiss mer, dass das genau s glük isch.

dur de wind.

mängisch odr eigentlich zimli oft fragich mich werum all das liide, das umeseckle, das immr meh, immr wiitr, immr schneller. no schöner und alles. wie aschträngend dänkt sich mini seel und heds langsam gseh mit dem ständige sich bemühe ums es „aschtändigs“ dasii. glichzytig macht mr be de maschinerie vo dere gsellschaft mit, odr mr überläbt ned. mr isch zwunge, sich mit gäld und bürokratie usenandzsetze und dezue sozialisiert, erfolgriich welle z sii. erfolg isch a gäld bunde. alles wird in gäld gmässe. dass mr d wält, s dänke vo de mänsche, s wohlsii veränderet wird erscht anerkannt wenns sich finanziell uszahlt. erscht wenn mini arbet gäld bringt, wird sie als wärtvoll agseh. egal öb ich sie jede tag mach und zyt inveschtier. als wär gäld irgenden inschtanz wo seid was guet und was schlächt isch. was üs debie entgange isch, isch dass guet und schlächt ned egsischtiered, sorri. das sind konschtrukt vom mänsch. ich wünsch mr dass verbindig und verbundeheit, d erkänntnis, dass MER ALLI ZUM GLIICHE UNIVERSUM ghöred, zu de gliiche natur irgendwenn wichtiger wärded, als wer meh hed, meh erreicht hed, besser usgseht. will es isch so läär und mer mached üs kabut.
und wenn mer üs ändlich üsem innere mit all sine fasette schtelled, mümmer üs nüm die ganz zyt vo üsne unterdrückte emozione und traumata ablänke, sondern chönd sie loslah und freii sii.

det isch s meer am nöchschte be mer.

det isch s meer am nöchschte be mer.

gschüttlet.

es isch min letschti tag i de künschtlerresidänz. morn ziehni um. und es fühlt sich alles grad zimli waggelig ah, ned nur will sich alles weder ändered, sondern au well mer sit geschter morge ärdbebe hend. das vo geschter morge isch s schtärchschte sit villne jahre da gsi. mer hend es paar riss i de wänd, aber es isch nüt schlimmers passiert. sither hemmer so chlineri wo eim immer weder chli rüttled und es fühlt sich ah, alles wär alles chli instabil grad. hüt morge heds nomal zimli heftig grüttlet woni i de meditazion gsässe bin. und es isch so komisch, mer probiert denn irgendwelchi sache feschtzhebe, wo chönnted kaputt gah und chan eigentlich gar nüt wüki mache ussert warte bises verbie isch und möglichscht weg vo wänd, will die chönnted ja zämekrache.

es isch zischtig und wie bisher a allne zischtige unterrichti yoga ufem dach vo de clare. mal luege, wer alles chunt. es isch jedes mal weder anderscht.

ich weiss ned wie d zyt so schnell verbie gange isch und gliichzytig isches definitiv zyt, dassi weder en chuchi han woni chan benutze und es bad woni mi wohl drin fühle, mer tued im momänt zimli vell weh und ich fühl mich entzündet, de körper seid halt alles. gliichzytig bini fascht schtolz, wie guet ichs gschafft han, da z sii und mini arbet z mache und au no hinter ihre z schtah. wie guet ich en rütmus gfunde han und mich sälber han chönne erhalte.

es isch wie immer bi settige unternähmige: mer lernt lüüt känne, fründet sich ah und muss sie denn sehr schnell au weder verabschiede, bevor mer sich richtig hed chönne kännelerne. ich weiss ned, öb ich uf dere insle sässhaft wirde, sässhaftigkeit isch mer seit jeher suschpäkt, aber wer weiss. ich bin ufedefall überhaupt ned ready sie z verlah, au wenn mich das jeder tag i d unsicherheit vom läbe schtürzt und beängschtigend isch.

en heileit begägnig isch die mit de malerin Rachel Sierra gsi. sie isch die erschte zwei wuche vo minere zyt da au da gsi und mer hend üs uf allne ebene sofort verschtande. ich lieb ihri arbet, sie isch so schön und berüehrend. und mer hend sehr vell mitenand erläbt und denn isch sie vor fascht zwei wuche scho weder weg.

ich han aber au tatsächlich scho rächt vell lokali lüüt oder igwandereti lokali lüüt troffe und bin fascht erschtuunt, dass sich überhaupt irgendöper für mich interessiert oder mit mer zyt verbringe wett.

i de inschtallazion letschte donschtig hend tatsächlich es paar lüüt tegscht mitgno woni ufghänkt han (nur die bis anhin vom septämber), trotzdem sind natürlich es paar übrig, woni denn geschter zum teil bin go verteile. und denn ligged no es paar näb mer ufem pult woni ned so rächt loslah chan oder woni ned genau weiss, wer sie brucht oder wo sie aneghöred.

inschtalliert.

mini zyt i dere künschtlerresidänz isch scho fascht ume, d zyt uf de insle zum glück nonig. es isch zyt, zu dem huus use z cho und ändlich weder mal s gfühl vo suuberkeit und rueh z ha. und es hed sich so ergäh, dass ich mer das nächscht wuche für es zytli ermögliche chan. durs yoga wo wiiterhin schtattfindet und aber au dur die alte lüüt vom schtrand und dur fründe vo fründe wo alli sich irgendwie känned, isch mer da zimli schnell ufen art iibunde. UFEN ART. de kulturelli unterschiid trotzdem schpüürbar und mängisch für mini fiinfühlig seel chli vell. d lüüt sind beleidigt wemmer ned alles isst, was sie eim abüütet und das isch vell. ich hans überhaupt ned gärn, wenni us höflichkeit isse und ned willi wüki wett. für mich isch das wie sälbschtverletzig. schprich en form vo gwalt. sie hend au mängisch s gfühl, sie müssed eim säge, was guet für eim isch (obwohl, das isch glaub es allgemein mänschlichs fenomän). ich han mer agwöhnt eifach luut z lache als antwort und denn trotzdem das z mache, was für mich richtig isch. villicht en gueti üebig.

geschter hemmer üsi arbet inere art inschtallazion zeigt. ich bin sehr berüehrt gsi, wie schön und bewegend d lüüt mini kunscht findet. ich han es paar usgwählti videos zeigt und tegscht vorgläse, bezieigswiis hindergründ erklärt. d lüüt hend au tegscht mitgno wie immer und es isch magie i de luft gläge, ehrewort.

kunscht und so.

es isch immr wedr die gliich schlussfolgerig, wenn mr öpr seid, er/sie verschtöchi mini kunscht ned, tscheggt ned, was de punkt isch odr fragt was mis ziil isch. aso: mr gseht meischtens das was mr grad drin gseh muess, sprich kunscht isch, wases mit eim macht. es gid kän punkt und käs ziil, das isch zimli kapitalistischi dänkenswiis - die hilft eim villicht i de wirtschaft, wemmer es unternähme hed etc. , aber sälte bim kreativ sii, zumindest mach ich mini kunscht ned usem chopf sondern ganzheitlich, mit körpr, geischt und seel, mer chan sie also au nur aasatzwiis verschtah wemmer sie mit em ganze dasii betrachtet. das isch logischerwiis i üsere gsellschaft es unverständlichs konsept, will alles vom chopf här dänkt wird. und mängisch findi das zimli ermüedend. dass immr alles erklärt, definiert wärde muss. dass sache ned eifach sii chönd. dass mr als mänsch ned mal eifach sii döf. debie liid dete genau d magie vom uf dere ärde sii.

yoga wiit obe.

was eich immr passiert wenni irgendwo anechum: dassi früehner odr schpötr yoga unterrichte, meischtens ned mal will ich irgendwie dena sueche, sondrn will öpr uf mich zue chunt demit. so isches au jezt passiert. letscht wuche hani en ängländerin troffe wo gfunde hed, he chum mer müend doch en yoga ivent mache. und das isch geschter scho passiert. zmizt i de wiibärge, amne ort wos unglaublich schtill und wiit isch. und wos gebeude i de gägend hed, wo über nüntuusig jahr alt sind, wahnsinn. es isch grad chli magisch gsi, erschtens dasses schtatt gfunde hed und zweitens wie. und es sind alli aso die füf chnöche woni unterrichtet han sehr zfride gsi nacher, es wird aso sicher weder so passiere dänki.

vorere wuche woni cho bin, wäri am liebschte sofort weder zrug. jezt issi zwar immer no alles usser huus als piknik, willi d chuchi da so unmöglich finde, desinfizier jedes mal s weze bevori drufsitz und dusche mit de flipflops, aber fühl mich trotzdem relativ guet ufghobe, well d lüüt so willkommeheissend sind, so gaschtfründlich, mer ischs sich gar ned gwöhnt.

ussicht bim yögele.

ussicht bim yögele.

wiitblick.

geschter hed mich en eltere herr (aso einesibzgi isch ja käs alter), woni am schtrand troffe han bim schriibe, mit uf en ussichtspunkt gno, womer über die ganz schtadt gseht. mer hend übers läbe und d wält gredet. s wichtigschte isch, dass mer d angscht loslaht, heder gmeint und mer verzellt, wiener mit sibzähni s erscht mal uf amerika cho isch willer als seemaa gschaffed hed und det äne eifach usem bood gschprunge isch und a land gschwumme. sie henden denn nacheme zytli gfange und zrug heitah, aber er isch denn schpöter legal weder übere und hed dete fascht s ganze läbe lang gwohnt, drum chaner au so guet änglisch. er hed kei usbildig gha und weiss trotzdem sehr vell, willer eifach en schtarche wille hed und ad chraft vo üsem geischt glaubt, a d chraft vo gedanke und dass mer über üses potenzial usewachse chönd, wemmers zuelönd. und immer weder seider: ein tag nachem andere. ein schritt nachem andere, you know what i’m sayin’ julia?

wie wahr.

loslah.

s internet funkzioniert ned gnueg guet, dassi mini videos uf vimeo chönnti ufelade und wemmer es abo be de swisscom mache wett muss mer d ID iiskänne und die funkzion funkzioniert uf mim hendy ned, aso gibi jetz denn glaub eifach uf. ich gib au d idee vo minere normale grundhügiene uf, will es isch da wonich bin ned möglich, die ufrächt z erhalte. mer hed immer vill idee vo öpisem und wenn denn d realität chunt, muss mer die mängisch loslah und so lahnich all die sache wonich vorgha han los, und find mich demit ab, dass mini hauptarbet im momänt möglicherwiis am meer sitze und schriibe und dänke und gseh isch. wennich am meer bin, isch alles ok. ich gang a de schtrand wo nur die alte lüüt vo da anegönd und mich eifach sofort als teil akzeptiert hend. sie redet mit mer, au wemmer üs ned verschtönd. die alte dame sitzed mitenand im meer und tuusched noigkeite us. ich sitze, ich lose s meer, luege d wälle ah, brüele, schriibe und bin mit mer. mer vergissed oft, wie schön sisch eifach z sii. z sii mit allem wo grad isch, alles a sich anezlah. das isch muet. wemmer sich traut, alles z gschpüüre wo grad isch, au wenn sich das wienen schprung vo de klippe afühlt.

uf de insle.

ich bin hüt ufere insle glandet. ich bin mer ned ganz sicher, öb ich nur so tuen alsob ich klar chämt oder öb ich wüki klarchume. de ort ansich schön, s huus woni dinne bin en bruchbude womer eigentlich alles zerscht putze muss bevor mers alangt. s internet schaffts irgendwie ned mini videos ufezlade, das isch zum brüele. ich wetts so gern super finde, aber ich bin so dure (nand), ich stan komplett näb mer. es isch mer, als würd mini seel no irgendwo zwüsche dehei und da i de luft obe umenand hänge und nachem mami schreie, will sie so nüme drus chunt.

d fraag isch, werum tued sich de mänsch immer weder i situazione bringe, wo alles schwieriger mached?

ZYTzüg(er)in

es wär scho länger nötig gsi, aber jetz ischs ändlich umgsetzt worde: ich hanen andere name für de blog gfunde. will de alti name hed sich uf mini zyt in berlin bezoge und die isch eigentlich abglofe. sit märz und det zimli abrupt, obwohl de ablösigsprozäss hed denn no bis mitti juni duured. wie das halt so isch mitm läbe; es veränderet sich und zwar immer (au wemmer das ned wend wahrhaa) und mer veränderet üs au und mängisch passieret au sache, wo mached dass radikali brüch nötig sind. radikal heisst i dem fall: ich bin hei und gang in absehbarer zuekunft nüme zrug i die stadt, s universum hed offebar anderi plän für mich. danke, d zeiche sind zimli klar gsi und ich han sie gottseidankseigott irgendwenn anerkännt und entsprächend umgsetzt.

jetz wo de name sich ned so uf min standort, sondern eher uf mini härkunft bezieht, hani mer de ruum da weder gschaffe, erschaffe, zruggno.

obwohl isch ja immer sones ding mit de härkunft, wo mer überall härchunt, weli ort i de DNA mitflüssed, weli lüüt eim prägt hend.

ufedefall schriibich die sache da ja hauptsächlich für mich sälber und ganz ehrlich, inzwüsche isch mer das au genau rächt. danke julia. guet gmacht mitm name, jetz chasch go schlafe. morn isch weder en tag.

alles nur gschpilt.

zerscht hemmer gmeint, mer fanged schtatt am vierte am elfte januar weder mit presänzunterricht ah, jetzt isch mitti februar verbie und mer hend immerno onlein schuel. s schnelle us de schwiiz usecho hätti mer also au chönne schpaare, uf die ander siite, wemmer amne ort isch, isch mer ebe det und hed ned die ganz ziit schtress, mer chönntis ned über d gränze schaffe, will gränzüberschriitige sind zuenehmend komplizierter, oder. zumindescht geografischer natur.

ich glaub mer sind üs alli einig, dass alles zimli surreal isch, dassmer überhaupt käs ziitgfühl me hed und mer sich au uf keinerlei uussag me wett verlah, will es schtimmt ja denn eh ned. also gang ich grad vo eigentlich gar nüt us und das findi mängisch au sehr befreiend. es gid kei ablänkig, was söll mer sich um en zuekunft sorge, womer null iischätze chan und was mer chan mache isch s beschte us em momänt. das probieri jede tag.

sit mer über suum schuel hend, isches eigentlich ehnder ziitufwändiger worde, will mer vell meh huusufgabe hend, beziehigswiis als huusufgabe sehr vell filmischi arbet gmacht hend und das brucht halt meh ziit. defür sind ganz tolli sache entschtande und s schönschte dra isch, dassi so au teile chan, was ich so mache…

wemmer sich hützutags für en (film)tschob bewirbt, muss mer gliich wie binere tanzodischen zerscht mal en bewerbig onlein iischicke. en wichtige teil offebar: s ABAUT MII. mer hend sowohl zwei über üüs sälber, wie au eis über en anderi person oder en gägeschtand und eis über en ruum gmacht. was simpel tönt, isch gar ned so eifach: wie schtellt mer sich sälber i 60-90 sekunde authentisch und trozdem originell dar?

alltagssache z schauschpile isch vellecht öpis vom schwierigschte, aso dassmers wüki authentisch macht, will s bild devo, wie das isch, anderscht isch, als d würklichkeit. das lernt mer dur sälbschtbeobachtig im alltag. wie chamer vorgäng prezise wederhole? denn das z inszeniere ohni d authentizität z verlüüre isch sozäge die zweiti hürde. da alltagshandlige mit sälbschtgschprääch und zwei emozione als szene, en üebig nach uta hagen.

die huusufgabe hed gheisse: sueched üch en wältrekord use, wos wüki gäh hed, und mached es schauschpielerischs wideo dezue. mached öpis drus. tja. (und sorri karin wenger, falls du das je gsehsch, es isch wüki ned eso gmeint).

will mer ja im letschte trimeschter dialog gmacht hend, machemer i dem trimeschter monolog. d figur woni grad erarbeite heisst lotte und da sind es paar szenischi iidrück vo ire. d lotte isch oberflächlich, masslos, verschpilt und dramatisch. en frau mitti driisgi wo eich alles hed im läbe, aber de inhalt fählt.

vergangene mäntig hemmer en deitingschouw über suum abghalte, wo jede quasi en figur mitbracht, aso vorbereitet hed und üsi dozäntin, d nicola hed denn die schouw moderiert. im vorherein hemmer es deitingschouw wideo gmacht, wo sich d figur vorschtellt. da mal en klassischi figur us de heimat, wo völlig gäge mini eigentlich natur gaht, aber umso befreiender gsi isch z erfahre.

eini vo de erschte ufgabe womer im januar übercho hend, isch gsi en pleeiibäck musig klip z mache, aso dass mer ned sälber singt, sondern lippegsang üebt. ich hans sehr gnosse, mich mit de popschtars vo minere jugend z beschäftige. da jewiils s original und denn mini kopie devo. ja, damals isch alles grad echli segsistisch gsi und das halt s frauebild wo unsereins mit vierzähni vorgsetzt wordenisch i de medie.


s PROJECT EPHEMERIS isch im januar zweijährig worde, ich bin sehr schtolz und natürlich no lang ned fertig. immer weder sälber überrascht, dass ich i dene rüümlichkeite jede tag weder noii idee han.

mer chan da alli lange arbeite wo bisher i dem jahr entschtande sind aluege:

uf INSTAGRAM natürlich wiiterhin jede tag d churzversione.

danke vell mal für d uufmerksamtkeit.

rück zug.

im zug zrug.

vor genau zwei wuche bini grad so z zug acho gsi, aklimatisiert gsi.

ich han dänkt, dass ich am tag druf es ganglion am fuess wegoperiert überchum und folglich d wiehnachte i de nachwehe vo de vollnarkose durchwanke wird, han mich innerlich scho uf rigoroses entgifte vorbereitet und all mini schtrategie schtartklar gha, will im vergliich zu minere letschte OP hani dasmal gwüsst, was eim mit sonere vollnarkose erwartet - de nahtod und en tagelange drogetrip, wo eim ned nur s bewusstsii, sondern au d koordinazionsfähigkeit und en funkzionierendi verdauuig nimmt. nur isch s ganglion be de voruntersuechig vor ebe zwei wuche unterem ultraschall nüm ufzgfinde gsi und mer en chliine schtei vom härze gheit. komisch gseht die sach immerno us (das findet au de arzt, wo churz usem konzept gheit isch und au ned gwüsst hed) und ehrlichgseit ischs am nächschte tag nach wuche s erscht mal weder ume gsi. alles dütet klar druf hii, dass min körper eifach beschlosse hed, das ding am chnöchel nochli z bhalte. sigs drum, isch ja au ned ansich gföhrlich, nur chli grusig (wobii mer sich a alles gwöhnt, au grusigkeit).

ich han au dänkt, dass ich mega vell ziit han dehei, ebefalls en trugschluss. will mer mindeschtens füf täg in karantäne muss, wemmer useme kriisegebiet uf dütschland iireist, bini jetzt ebe scho am iireise (aso eigentlich reis ich ja vo kriisegebiet zu kriisegebiet, simmer ehrlich). usserdem gönd die fäschttäg erfahrigsgemäss schneller verbie, als mers merke chönnti, villicht isch das äxtra so iigrichtet, suscht würmer vo de melancholie is melodrama gheie und weder zrug bis mer überhaupt nüme wüssti wo obenundunne isch, rein emozional betrachtet. tatsächlich hani s huus zwei wuche quasi gar ned verlah, nur mis grossmami bini go bsueche, woni han chönne sicher sii, dass ich chärngsund bin, will au nach über zäh täg kei sümptom. sie wüssi au ned wäg dere impfig, öb sie die wüki well, risikogruppe hii oder här, will nacher en wuche schüttelfroscht und chopfweh und das zwei durchgäng? .. alles ned so eifach. und mer weiss i dene ziite ja sowieso überhaupt nüm, welli meinig mer zu allem söll ha, villicht hed mer besser keini und konzentriert sich uf de momänt und das was mer jetzt grad am beschte mache chan.

eis vo de gröschte dilemmas i mim mänschliche dasii isch d ziit und dass ich sie nie ufhalte chan. alles durchläbte isch unwiderbringlich. mer weiss nie, wemmer öper zum letschte mal gseht oder öpis zum letschte mal erläbt. meischtens realisier ichs erscht nacher, wenn plötzlich alles andersch isch. und de verluscht vonere vergangeheit wo so niemeh egsischtiere wird schmärzlich. ich weiss, veränderig isch guet, aber eifacher wird sie trotzdem ned.

d kunscht isch ned mässbar und drum passt sie ned i üses gsellschaftliche süschtem, wo fascht jedi leischtig, jede gägeschtand, jedes erläbe mässbar isch, in gäld umgrächnet wird. es süschtem, wo leischtig, erfolg, besitz eim liebenswärter mached, genau drum schtaht sie, d kunscht, i dem süschtem am rand und immer weder ah. well künschtler aber trotzdem irgendwie überläbe wend, münd sie d kunscht chaufbar mache, also in gäld umrächne. das fühlt sich meischtens wie en verrat am eigne härz ah, zumindescht für mich, aber was söll mer au mache. es isch, als würd mer liebi verchaufe - wo i ihrere wahre form ja unchäuflich, priislos isch und a nütem gmässe wärde chan, au wemmer üs das mängisch iibilded, so ignorant simmer denn ja doch immer no.

wie lang gahts ächt no bis mer gsend, dass mer mit de natur vo üsem eigene wese und em räschte vo de natur (will ehm ja, zu dere ghöre mer dezue, s gfühl, dass mer öpis bessers sind isch en illusion) anderscht münd umgah? wenn mer ufhöred üs sälber z zerschtöre, chan au d natur demit ufhöre. wohlgmerkt: ich nime mich da ned use, wemmer ehrlich mit üs sälber sind hemmer i dem bereich alli individuell und kollektiv no öpis z lerne.

mängisch verschtahn ich de mänsch eifach ned. das gilted au für de mänsch woni sälber bin.

19.12.20 GRACE is the result of a continuous honest conversation with the self. .

25.12.20 perfection is measured by the images we already have IN OUR MINDS. perfection is relative. WHAT IF we had no images. .

26.12.20 . .. … ….. …… ……. …….. .

27.12.20 time PASSED + I couldn’t help it. .