Julia Kannewischer

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planlos.

ich bin weder uf de insle, scho länger, planlos wie eh und je. wonich letschte septämber daane cho bin, binich devo grännt, han welle verschwinde und anen ort wo niemert weiss wonich bin. jetzt bini da, willich eifach nüt bessers gwüsst han und da es chliises dehei han woni relativ eifach han chönne druf zrug cho. vor fascht zwei wuche bini drissgi worde und erschtens hanich eifach ned dänkt, dass mer das passiert, zweitens hanich mer früehner immer dänkt, dass ich denn zu dem zytpunkt mis läbe wenigschtens aasatzwiis im griff han. jetzt stahni mit weniger denn je da. gfühlt.

das jahr isch bisher instabil gsi. persönlich wie au global. die erschte drü mönet bini in berlin gsi, angschterfüllt, denn isch au no de chrieg usbroche woni inzwüsche nüme mitverfolge, es bringt ja au nüt. denn bini i d heimat, denn bini da uf d insle cho, denn bini zwei wuche in italie imene wörkschop gsi, wo mich dra erinneret hed, wer ich eigentlich bin und dass ich anderi tänzer um mich ume bruche, denn bini dahii zrug cho. ich bin da und es isch schön, gliichzytig wetti hei und weiss ned wo das isch.

ich stah jede tag uf und schriibe, praktziere, gang meischtens i mis studio im fitness i de nöchi, mach mis video, sitze am meer ufeme schtei und lise oder schriibe tagebuech und bin au suscht nöch am wasser baut. min körper seid mer alles. d ekzem sind immer nonig verheilt, mini ganz rächt siite isch verspannt und ich fühl mich verschlakt, wenn das es wort isch. ich dänk as heigah und mich i mim elterehuus verschanze, will det fühli mi sicher. denn chunt mer i sinn dassi jetzt z alt bin zum det weder izieh und dassi d sunne und s meer ned wett verlah. dass mer schlächt wird, wenni a d priise vo de öv i de schwiiz dänke. dassi beschlosse han bis im auguscht da z bliibe und isch ja au blöd, die ganz nahrigsergänzigsmittelrazion woni genau für die zyt debie han weder mithei z schleppe, usserdem hani en schture chopf wie min opa wos im momänt gar ned guet gaht, was söll mer säge, s läbe isch vergänglich, vergaht sich, vergaht mer zwüsche de händ und die eignig mänschlichkeit wird eim schmärzhaft bewusst.