Julia Kannewischer

View Original

die globali viruskrise isch erscht am mittwuch so richtig in berlin acho. aber denn grad so voll krass hundertprozänt mässig. innerhalb vo vier täg sind alli theater, musee und anderi kulturbetrieb bis mitti april gschlosse worde und sämtlichi ivent abgseid. jetzt macheds au alles andere grad zue, zum biischpiil d gränze.

ich persönlich fühl mich sehr priviligiert, will deheime bliibe i minere situazion ned so schlimm isch (danke zug), s atelier isch wie immer en schützendi hochburg. sit geschter isch usserdem de früehlig cho und d sunne schiint dur die grosse fänschter, d vögel pfiifed und wenn mer grad kei sirene ghört, merkt mer gar ned, dass d wält krise schiebt (aso abgseh vo wemmer ufs internet gaht, woni grad sehr am iischränke bin).

definitiv isch die laag grad für villi lüüt sehr schlimm, finanziell gseh (va für freibrueflichi lüüt wie künschtler und yogalehrer, wo ich normalerwiis ja au dezue ghöre würd) , aber ich glaub, es chan für d mänschheit au en schonse sii. will quarantäne gid eim d möglichkeit, eifach nur z sii. z läse, sich gägesiitig azlüüte, uszmischte, z schlafe, sich ziit näh zum ässe, zum dehei yoga mache oder meditiere oder alles mögliche praktiziere. und es bringt au alles in perschpektive: was isch eigentlich würklich wichtig und OH, KRASS, ich chume au klar, ohni schtändig irgendwo anezseckle.

ändlich isch üs weder mal langwiilig.

es gid üs d schonse, mit üs sälber z sii und in verbindig z cho. und villicht merkemer denn, dass mer gar ned i de ganze wält umenand reise münd zum glücklich sii, will mer die ganzi wält und ganz vell wüsse i üs inne träged - das z gseh isch eventuell en bedütend nachhaltigere wäg zu zfrideheit.