Julia Kannewischer

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es thema, wo mich sit chli meh alseme jahr beschäftigt isch die menschturelli gsundheit und alles drumume. einersiits fasziniert mich die mänschlichi anatomie generell extrem, anderersiits heds sicher au demit z tue, dass min züklus unregelmässig bis unvorhande isch, mer seid dem i de professionelle szene au AMENORRHOE oder uf änglisch AMENORRHEA. wemmer sich so chli i die materie iliist wirds zimli schnell politisch. übersezts zitat us mim lieblingsbuech i dem bereich ‘PERIOD POWER.’ by Masie Hill:

“i ihrem urkomisch akurate text ‘wenn männer menschtruiere chönnted’ vo 1978 schriibt d autorin, aktivischtin und feminischtin, Gloria Steinem, dass wenn männer d periode hättet ‘d menschtruazion zumene beniidenswärte, aageberische, maskuline ivent würdi: männer würded demit agäh wie lang und wie vell.’ und sie würded mit sicherheit es emotschi defür ha.”

und wahrschinlich wäred menschtruazions-produkt gratis oder immerhin stüürbefreit. ich weiss ned wies i de schwiiz genau isch, aber es isch au i weschtliche länder (und vo ärmere länder wemmer da garned rede, det sind die menschtruelle zueschtänd so, dass mer zueschtänd überchund) immerno de fall, dass jungi meitli schueltäg verpassed, will sie kein zuegang zu oder finanzielli möglichkeite für die entschprächende produkt hend und drum dehei bliibed ODR sich so für ihre körper schämed, will d menschtruazion i villne chöpf immerno als öpis gruusigs agseh wird*, öpis womer ned merke sötti, geschweige denn drüber rede ODR sie hend so schwärwiegendi sümptom, dass sie schlicht ned usem bett chömed (nur will das hüfig vorchunt, heissts ned, dasses normal isch und ned sötti ernscht gno wärde). sovell zum thema schonsegliichheit.

*werum d menschtruazion ned gruusig isch: egal vo welem gschlächt du bisch, die erschte nün mönet vo dim mänschliche dasii hesch du i de gebärmuetter vo dim mami verbracht umgäh vo JAWOHL: em gliiche material wo suscht als menschtruazionsbluet abtransportiert wird. fink abaut it, bro.

ufedefall bini geschter denn wedermal uf de inschtagramakaunt @the.vulva.gallery cho (es lohnt sich det mal durezskrole) und ich bin sehr truurig worde, d gschichte vo 19-jährige meitli z läse, wo sich so fürs usgseh vo ihrne üssere genitalie (=vulva) schämed, dass sie s gfühl hend, es wett nie öper ihne körperlich nöch cho, sie seged deswäge ned liebenswärt und sich ernschthaft überlegged, en schönheitsoperazion a ihrne schamlippe vorznäh. es fenomen wo i de letschte jahre schtatistisch gseh offebar zuegnoh hed. es gid also au es gsellschaftlich anerkannts idealbild vo de wiibliche gschlächtsorgan. s patriarchat und d pornoinduschtrie (wo für vell jugendlichi d hauptquälle für ufklärig isch, kän scheiss, hani grad letschti weder gläse) hend üs also tatsächlich scho so wiit, dass sie üs vorschriibed, wie mer intim usgzgseh hend, was okei isch und was ned. keine fragt, was sich guet afüühlt und was ned. (logisch hend sovell mänsche d verbindig zu ihrem körper komplett verlore - ich weiss, vo was ich rede, wemmer yoga unterrichtet, GSEHT MERS. abr das isch es anders thema.)

logisch chamer säge ‘ja, die sind sälber tschuld, dass sie ned gschiider sind und so sache glaubed’. mini frag wär eher, wie chönd mer als gsellschaft das ändere und verantwortig übernäh? will mer chund als junge mänsch sicher ned sälber druf, sich für alles a sim körper z schäme, es isch meischtens so, dass mer unterbewusst so sozialisiert wird. wie chömmer zum biispiel bewusster mit üsere schprach umgah? (und bitte so usdrück wie fotze eifach weglah. es isch ned sonderlich hilfriich, wenn üsi sexualorgan als fluechwort bruucht wärded, merci fürs verschtändnis).

will ich mich agfange han, mit so sache z befasse, isch mer gar nüt anders übrig bliibe, als feministischi gedanke und meinige z ha. und weder d frag, was mer, was ich tue chan? offe drüber rede und schriibe, au wenns unagnähm isch, au wenn mer s gfühl hed, mer gid vill z vill vo sich priis. und mängisch machi au komischi kunscht drübr, wie zum biispiil HÜT.